Im Folgenden wird versucht, eine gut verteilte Auswahl Leipziger Sehenswürdigkeiten aufzuzeigen...
1. Völkerschlachtdenkmal
Die „Völkerschlacht bei Leipzig“ war bei weitem die größte Schlacht der Napoleonischen Kriege, so groß wie Austerlitz, Borodino und Waterloo zusammen. Sie fand im Oktober 1813 zwischen Frankreich (zzgl. besetzte Länder) und den Alliierten (Preußen, Österreich, Russland) statt. Nach dem Sieg der Alliierten musste sich Napoleon nach Frankreich zurückziehen, konnte aber keine Verteidigungslinie mehr aufbauen und musste auf die Insel Elba ins Exil gehen.
Zum Andenken an die 500.000 Soldaten und 100.000 Toten der Schlacht wurde zum 100. Jahrestages 1913 das Völkerschlachtdenkmal errichtet. Es ist mit 91 Metern Höhe das größte Denkmal der Wilhelmischen Zeit und mit imposanten Stilelementen wie den 10 Meter hohen Totenwächtern ausgestattet. Das Denkmal verfügt über eine begehbare Aussichtsplattform, liegt aber ein Stück außerhalb des Tagungsgeländes.
Direkt an das Völkerschlachtdenkmal schließt sich der Südfriedhof an, der ähnlich Hamburg-Ohlsdorf zu den größen parkähnlichen Friedhöfen Deutschlands zählt.
2. Thomaskirche
Die Thomaskirche wirkt von außen nicht sonderlich spektakulär, ist aber als Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bach Pflichtprogramm für Touristen, zumal sie sich zentral in der Innenstadt befindet. Berühmt, aber nicht zu besuchen ist der Thomanerchor. Nicht so berühmt, aber lohnenswert ist das Brauhaus am Thomasplatz. Die Thomaskirche ist einziges deutsches „Civilization“-Weltwunder.
3. Runde Ecke und Nikolaikirche
Die Hauptverwaltung der Leipziger Staatssicherheit während der DDR-Zeit befand sich in einem Gebäude, welches von Volksmund aufgrund der Hausform die "runde Ecke" genannt wird. Heute befindet sich darin ein Museum, welches originale Alltagsgegenstände ausstellt sowie Technikstand und Verfahrensweisen der Staatssicherheit dokumentiert. Obwohl der Autor eigentlich kein ausschweifender Freund von Museen ist, so zeigt dieses sehr anschaulich und doch exakt, wie Personenkontrollen, Telefon- und Postüberwachung oder Gefängnisaufentalte aussahen, wobei die letzte Hinrichtung erst vor 25 Jahren stattfand. Das Motto "Macht und Banalität" passt dazu ausgezeichnet und wer sich für Bürgerrechte interessiert, sollte einen Besuch in Erwägung ziehen.
Diametrales Gegenstück hierzu ist die Nikolaikirche, die international bekannt wurde, als sich im September 1989 im Anschluss an die Friedensgebete hunderttausende Menschen zu den Montagsdemonstrationen versammelten. http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Runde-Ecke-Leipzig.jpg
4. Hauptbahnhof
Der Leipziger Hauptbahnhof ist einer der größten Kopfbahnhöfe der Welt und beherbergt seit der Sanierung 1997 zusätzlich ein Einkaufszentrum. Er entstand 1913 aus dem Zusammenschluss dreier einzelner Bahnhöfe. Derzeit wird die Untertunnelung der Innenstadt fortgeführt, die bereits 1914 begonnen, aber aufgrund des Ausbruchs des 1. Weltkriegs eingestellt wurde. Ab 2009 gibt es dann auch in Leipzig eine U-Bahn. Ein weiterer Vorteil: Der Großteil der GMDS-Teilnehmer bekommt diese Sehenswürdigkeit auf dem Silbertablett präsentiert!
5. Reichsgericht
Im Reichsgerichtsgebäude befand sich während des zweiten und dritten Reichs das Reichsgericht, der Vorläufer des Bundesverfassungsgerichts. Der prächtige Bau erinnert an die Gerichtsgebäude amerikanische Serien, kann aber nicht vergessen machen, dass hier wenig rühmliche Prozesse verhandelt wurden:
- der Hochverratsprozess gegen August Bebel und Wilhelm Liebknecht 1872/73 (im Vorgängerbau)
- die Leipziger Prozesse nach dem 1. Weltkrieg als Pedant zu den Nürnberger Prozessen nach dem 2. Weltkrieg
- der Weltbühne-Prozess 1931 gegen Carl von Ossietzky wegen Geheimnisverrats
- der Reichstagsbrand-Prozess 1933 gegen Marinus van der Lubbe
Heute beherbergt es das Bundesverwaltungsgericht.